WIE TADELAKT HERGESTELLT WIRD


Von den Berbern wurde der marokkanische Kalkputz Tadelakt bereits vor mehreren tausenden Jahren entwickelt. Die Bezeichnung Tadelakt kommt von "dellek" aus der Sprache tamazight der Amazigh und bedeutet soviel wie kneten oder zerdrücken.

Durch die angewendete Kalkpressttechnik ensteht eine starke Verdichtung, welche eine hohe Festigkeit, Wasserdichtheit und einen Glanzeffekt ergibt. Die Tadelakt Putztechnik ist sehr aufwendig und es bedarf einer hohen Fertigkeit um Wände mit Tadelakt zu bereichern oder Gegenstände aus Tadelakt zu erzeugen. 

Ursprünglich wure Tadelakt zum Andichten von Zisternen verwendet. Das Material, welches eine edles Erscheinungsbild hat, wurde auch beliebt um marokkanische Hamams zu verputzen. Durch die dauernde Weiterentwicklung und die Zugabe von vielerlei Farbpigmenten fand die Technik großen Anklang und wird bis heute in Palasträumen oder luxuriösen Hotels angewendet.

 

Tadelakt wird aus einem natürlichen, hochhydrolisierten Muschelkalk aus der Region rund um Marrakesch gewonnen. Tadelakt wird mit der Kelle aufgetragen, geglättet mit Holz- oder Kunststoffplatten und schließlich mit Halbedelsteinen verdichtet und poliert. Dies ist der aufwendigste Teil in der Verarbeitung von Tadelakt. In kreisenden Bewegungen wird der glatte Stein mittels schwarzer Olivenseife solange am Tadelaktputz gerieben, bis eine glänzende Oberfläche entsteht. Vergleichbar mit der Technik des italienischen "Stucco lustro", wird die Oberfläche hydrophobiert. Der Kalk und Bestandteile der Seife verbinden sich zu schwer in Wasser löslicher Kalkseife. Das weiß-graue Tadelaktpulver kann mit diversen Farbpigmenten verfeinert werden. Diese werden in die nasse Masse eingerührt. 

Quelle: Wikipedia

Literatur: 

  • Michael Johannes Ochs: Tadelakt. Eine alte Putztechnik neu entdeckt. München 2007, ISBN 978-3-421-03665-0
  • Gerd Ziesemann, Martin Krampfer: Tadelakt. Sehlem 2007. ISBN 978-3-000-21809-5
  • Ralf Neite: Süchtig nach Tadelakt. Zeitschrift Die Mappe. 2006, ISSN 0025-2697
  • Wolfgang Raith: Lehm – Tadelakt – Kalk: Anleitungsbuch für die Baupraxis. Tervehn, Ditzingen 2005 ISBN 3-7667-0873-2



Im L´ORIENT gibt es verschiedene Objekte aus Tadelakt.
Wer Tadelakt einmal berührt hat, kann nicht mehr genug davon bekommen. Die angehnehme Oberfläche will immer und immer wieder gestreichelt werden.Â